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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 214

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
214 die Engländer, im eignen Vaterlande an freie bürgerliche Einrichtungen und religiöse Duldung gewöhnt, tasteten so wenig als möglich die Regierungs- formen, religiösen Gebräuche und Gesetze'der Unterworfenen an, während die Spanier ihre Herrschaft und das Christenthum mit Waffengewalt auf- drangen. Die Hauptbevölkerung des Landes bilden die der kaukasischen Race an- gehörenden Hindus, von deren Religion und Kasteneintheilung schon § 81 die Rede war. Sie sind von mittlerer Größe, zierlichem Körperbau und großer Gewandtheit und Ausdauer. Die ostindischen Gaukler übertreffen die europäischen an Geschicklichkeit und Behendigkeit so sehr, daß ihre Künste dem Europäer wie Zauberstückchen vorkommen. Die Hindus verfertigen mit unvollkommenen Werkzeugen die schönsten Arbeiten und feinsten Zeuge. Der Charakter der Hindus ist sanft und mitleidig auf der einen, grausam und unbarmherzig auf der andern Seite. Während man Kühen, Affen und andern Thieren vollständige Spitäler und Versorgungshäuser baut, kümmert man sich nicht darum, ob die Pariahs, die unreinste Kaste, im Hunger und Elend verkommt. Das Volk, welches seit Jahrhunderten fremden Eroberern gehorchen mußte, hat keinen Sinn für politische Selbständigkeit, und kriecht gegen Mächtige. Der fremde Druck hat Falschheit, List und Tücke im Volke angefacht. Das englische Regiment in Vorderindien ist noch zu neu (seit 1760), als daß es wohlthätig in alle Verhältnisse des Landes hätte ein- greifen können. Aber gar manchen Mißbräuchen hat man bereits gesteuert, insbesondere der früher vom Bramathum gebotenen, jetzt durch die englischen Gesetze streng untersagten Selbstverbrennung der Wittwen; für die geistige, technische und militärische Bildung ist trefflich gesorgt. Das Christenthum macht bei den Hindus nur langsame Fortschritte. Obschon seit 150 Jahren Missionäre bei ihnen thätig sind und die Bibel in die Landessprache über- tragen ist, so zählt man doch erst 80,000 getaufte Hindus. Drei Bischofs- sitze sind bereits in Indien gegründet: in Kalkutta, Madras und Bombay. Obwohl Indien zu den fruchtbarsten und ergiebigsten Ländern der Erde gehört, welches die reichsten und mannigfaltigsten Produkte in allen drei Reichen der Natur bietet, und ein nicht allzu heißes, durch die Passate und Regen gemildertes Klima hat, so steht doch der Ertrag des Bodens mit diesen günstigen klimatischen Verhältnissen in keinem Verhältnisse. Dies rührt hauptsächlich von der unvortheilhaften Bewirthschaftung des Bodens, den mangelhaften Feldgeräthen und der allzu hohen Steuer her. Der Boden wird nur bewässert, nicht gedüngt; denn der Kuhmist ist heilig und zu andern Zwecken bestimmt. Von allem Ertrag muß ferner wenigstens der dritte Theil an die Regierung abgeliefert werden. Jedoch ist die Regierung bemüht, diesen wichtigen Zweig möglichst zu heben, und die Anpflanzungen fremder Gewächse, insbesondere der Theestaude, des Kaffeebaums, des Tabaks, der europäischen Getreidearten haben bereits eine ziemliche Ausdehnung ge- wonnen. Einen besonderen Reichthum des Landes bilden die Urwaldungen mit ihrer riesenhaften Vegetation und ihren großartigen Formen: Tikholz, Farrenkräuter von der Höhe unserer Bäume und Gräser von beinahe doppel- ter Mannshöhe. - (Vergl. § 80.) Der Handel zu Lande, obwohl er durch schlechte Straßen nicht sehr befördert ist, wird von Karawanen betrieben; der Seehandel ist ausschließlich

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. 14

1911 - München : Oldenbourg
14 Asien. Von N. n. S. durchziehen die Halbinsel mehrere Gebirgszüge, Fort- setzungen des Himalaja-Systems. Zwischen ihnen fließen Jrawadi (iräwadi) und Saluen, Menam und Mekong. — Besonders ergiebig sind in den heiß- feuchten Flußniederungen die Reis ernten. Groß ist ferner der Reichtum an Tikholz. Klima und organische Natur stimmen im ganzen mit Vorderindien überein. Bevölkerung. Abgesehen von der Halbinsel Malakka, welche von Malaien bewohnt wird, gehört die Bevölkerung Hinterindiens der mongolischen Rasse an. — Die herrschende Religion ist der Buddhismus. Dieser ließ die Gottheiten des Brahmaismus bestehen, beseitigte aber die Kasteneinteilung. Durch seine Lehre von der Gleichheit der Menschen hat er sich in hohem Grade kulturfördernd erwiesen. Freilich ist auck seine Lehre vor Entartung und Veränßerlichnng nicht bewahrt geblieben. — Ihren Namen trägt diese Religionsform von Buddha, einem Königs- söhn, der im 6. Jahrhundert v. Chr. in Indien auftrat. Staatliche Verhältnisse. Hinterindien umsaßt in der Richtung von W. nach O. folgende Länder: 1. Das Britische Hinterindien; es besteht a) aus Birma; Hauptort Rangun (230000 Einw.), im Delta des Jrawadi; b) aus den Straßenansiedlungen, d. h. Kolonien an der Malakkastraße; die wichtigste derselben ist Singapore, der Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Vorderindien, Hinterindien, China und den Sunda- Inseln (185000 Einw.). 2. Das Königreich Siam, „das Land des weißen Elefanten", zu beiden Seiten des Menam; an dessen Unterlauf liegt Bangkok, die Residenz und größte Stadt Hinterindiens (400000 Einw.). Der Glanz und Prunk seiner Buddhisten-Tempel (Pagoden) stellt alle anderen in Asien in den Hintergrund. 3. Französisch-Hinterindien; dessen Teile sind: a) Niedercochinchina, das Mekong-Delta umfassend, mit Saigon (ßa'igönn); b) das Königreich Kambodscha, c) das Kaiserreich Amt am mit Hue und 6) Tonkin am Meerbusen gleichen Namens mit Hanoi, 100000 Einw. Indischer Archipel. Lage und Einteilung. Die Inseln des Indischen Archipels liegen zu beiden Seiten des Äquators und bilden eine natürliche Brücke zwischen S.-Asien und Australien. Über diese Inselgruppe hin verbreiteten sich die Malaien all- mählich über ganz Polynesien. Die Inseln gliedern sich in folgende Gruppen: die Großen Sunda- Inseln, die Kleinen Sunda-Jnseln, die Molukken oder Gewürz- inseln und die Philippinen. Oberflächenge st alt, Klima, Erzeugnisse. Ihrer Gebirgsnatur nach erscheinen die Inseln als eine Fortsetzung des hinterindischen Gebirgssystems, unterscheiden sich aber davon durch ihren Reichtum an Vulkanen. Infolge des gleichmäßig feuchtwarmen tropischen Seeklimas entfaltet sich hier die Pflanzenwelt in üppiger Weise. Sie erzeugt Reis und Sago^), Kaffee, i) Sago — Mark der Sagopalme.

3. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 3

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
3 Form, Größe und Einwohnerzahl Deutschlands._§J2 war die Ostsee am wichtigsten (Grund!), heute ist es die Nordsee (Weg nach Amerika, die Welthäfen Hamburg und Bremen, Deutschland die zweit- größte Handelsmacht der Welt). — Im Osten sind die Grenzen Deutsch- lands ganz, im Westen zum großen Teil „offen". Welches Grenzgebirge? Viele Kriege mit Frankreich (Nennen!). Nach Osten wurde die Grenze seit der Völkerwanderung immer weiter vorgeschoben (Zurückdrängung der Slawen, Teilungen Polens). Schutz der offenen Grenzen durch Festungen! Nenne die wichtigsten nach § 47! 6) Deutschland das Herz Europas. 4a. Deutschland ist das Herz Europas. Wie viele umgrenzende Staaten? § 2 Nenne sie, auch die, die durch Nord- und Ostsee von uns getrennt sind! Viele Nach- barn bedeuten viel Gefahr, schaffen aber auch viel Anregung und fördern die Kultur. 4 b. Infolge seiner zentralen Lage und seiner ossenen Grenzen war Deutschland das Hanptschlachtfeld Europas. Beispiele aus der Geschichte! 4 c. Die zentrale Lage und die offenen Grenzen erfordern ein festes Zusammen- halten der einzelnen Stämme, ein starkes Heer und eine starke Flotte. Als wir uicht einig und ohne starke Rüstung waren, waren wir ein Spielball anderer Mächte. Nachweis aus der Geschichte! Zu andern Zeiten beeinflußte Deutschland die Ge- schicke des ganzen Erdteils (Otto d. Gr., Barbarossa). 4 d. Wenn wir stark genug sind, uns der äußern Feinde zu erwehren, ist die zen- trale Lage sehr wertvoll. So war zur Zeit der Hansa Deutschland als das Herzland des Erdteils neben Italien der Mittelpunkt des europäischen Handels; heute ist es auf dem europäischen Festlande die erste Handelsmacht. Auch auf andern Gebieteu steht „Deutschland in der Welt voran": 1. Es ist das „Land der Denker und Dichter" (der Königsberger Philosoph Kant ist der größte Philosoph gewesen; große deutsche Dichter nennen!). 2. Es ist „das Land der Schulen und Kasernen". Deutsche Fürsten, z. B. Friedrich Wilhelm I., gründeten schon Volksschulen, als man anderswo an Volksbildung noch gar nicht dachte; der größte Schulmann (Pädagoge), Pestalozzi, war ein Deutsch-Schweizer. — Das deutsche Heerwesen wurde iu vieleu Staaten unter Mitwirkung deutscher Offiziere nachgeahmt, z. B. iu der Türkei, in Japan. 3. In Deutschland fand die höchste menschliche Angelegenheit, die Religion, stets eine lebhaftere Teilnahme als anderswo. Leider wurde dabei nicht immer allein mit den Waffen des Geistes, sondern auch mit dem Schwerte gerungen (Dreißigjähriger Krieg). 4. Deutschland ging der Welt mit dem Riesenwerk der Arbeiterversicherung voran. Heute werden aus der Kranken-, der Unfall- und der Alters- und Jnvalidenverficheruug täglich 1^/g Millionen Mark ausbezahlt. Diese vier Tatsacheu lehreu uns: Deutschland ist wirk- lich das „Herz" Europas. Aber das Wort „Deutschland in der Welt voran" muß noch immer mehr wahr gemacht werden. Das geht nicht anders als durch das rastlose Streben jedes einzelnen. Sei du tüchtig und strebsam, sei du sittenstreng, sei du tapfer, sei du treu und wahr, dann wird dein Vater- land groß und stark sein! Jeder einzelne, der hier versagt, ist ein Verräter an der Ehre und Größe des Vaterlandes! 2. Form, Größe und Einwohnerzahl Deutschlands. (Vaterl. Erdk. §11.) 1. Zeichne nach Abb. §3 den Umriß Deutschlands! § 2. Mit seinen 540000 qkm nimmt Deutschland in Europa die dritte, mit seinen 1"-

4. Für Präparandenanstalten - S. 201

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 201 — mus. Buddha brachte Erlösung. Bezähmung der Leidenschaften und werktätige Liebe gegen alle Geschöpfe forderte er. Die Nirwana, das Nichtsein, ist der höchste und letzte Zustand, den der Fromme zu erreichen vermag. Die Lehre Buddhas wurde aus Vorderindien verdrängt und fand in andern Ländern O- und So-Asiens (China, Japan) zahlreiche Anhänger. Dinterindien. Lies Grenzen und Küstenentwicklung Hinterindiens von der Karte ab! Welche Richtung haben die Gebirge? Wo entspringen sie? Ordne die Flüsse I. nach ihren Quellgebieten, 2. nach den Meeren, in welche sie münden! Hinterindien, dreimal so groß wie Skandinavien, hat die Gestalt einer geballten Faust mit ausgestrecktem Zeigefinger (Malakka) und reicht fast bis zum Äquator. Die Gebirge durchziehen die Halbinsel in deren Längsrichtung und weisen bei ihrem parallelen Verlauf den Flüssen den Weg, von denen die größten (Salwen und Mekong) in Hochasien ihre Quelle haben. Bei den reichen Niederschlägen, namentlich im W, tragen die Gebirge die üppigsten Waldungen (Tiekwälder). Die Sumpfniederungen der Flußtäler begünstigen ganz besonders die Reiskultur; Tabak, Baumwolle, Indigo gewinnt man überall, bei einigen Gebirgsstämmen auch Tee. Reishafen ist auf britischem Gebiet (im W) Rangun □ (293), aus französischem Sa'igün ©; im noch selbständigen Königreich Siam ist es die Hauptstadt Bangkok ^(629). Die enge Gasse zwischen Malakka und der Insel Sumatra beherrschen die Engländer durch Singapur ^ (184), wo sich alle Seeivege um So-Asien treffen. Die Bewohner sind mit Ausnahme derjenigen Malakkas Jndochinesen, eine Rassenmischung von Indern und Chinesen, und zwar tritt im O die entschiedene Hinneigung zum mongolischen Typus hervor, während im W das indische Element überwiegt. Die Halbinsel Malakka ist die Heimat der Malayen, die sich von hier über den gesamten ostindischen Archipel und Polynesien, bis zur Osterinsel verbreitet haben. Der (D a l a v i s ck e Archipel oder die ostindische Jnselflur, zwischen Asien und Australien zu beiden Seiten des Äquators (20° n bis 10° s), kommt an Aus- dehnung Europa fast gleich; denn wenn man das W-Ende Sumatras auf die Sw-Ecke Großbritanniens legte, würde Timor etwa auf Eypern fallen und Luzon (lußön) nicht weit vom Weißen Meere entfernt bleiben. Welche der ostindischen Inseln liegen unter dem Äquator? Welche bilden den innern, welche den äußern Gürtel? Gliedere die ganze Insel- slur nach den „Seen" und Meeresstraßen! Börneo und Celebes bilden die Mitte, um welche sich eine 1000 km lange Jnselreihe (Sumatra, Java, die Kleinen Sunda- inseln) zieht, die ein Teil des vulkanischen Gürtels ist, welcher

5. Für Präparandenanstalten - S. 251

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 251 — Gegen das Meer wird die Bucht durch Höhenzüge abgeschlossen, zwischen denen sich die über 40 m tiefe und bis 3 km breite Ein- sahrtsstraße befindet. Sie steigen auf der n von der Einfahrt ge- legenen Halbinsel iin Lauschan über 1000 m auf; die s-e Halb- insel trägt nur Höhen bis 700 m. Nach dem Innern senken sie sich zu weithin ausgedehntem, flachwelligem Hügellande, das wie das Gebirge völlig kahl ist, da alles Holz schon als Strauchwerk bisher zur Feuerung verwendet wurde. Die zur Regenzeit (vom Juni bis Oktober) fallenden bedeutenden Wassermengen haben tiefe Schluchten ausgewaschen, die dem Verkehr große Hindernisse bereiten. Von No mündet in die Bucht der Kiauho, der ihre teil- weise Verschlammung bewirkt hat. Zur Rechten der Einfahrt jedoch zieht sich am Ufer entlang in einer Breite von 1200 bis 1600 in eine Wassertiefe von 10 m und darüber, die somit einen natürlichen Hasen darstellt. ftlima und Erzeugnisse. Bei seiner Lage entspricht die Hoch- sommerwärme der des s-en Europa und von Algerien; der Winter dagegen ist dem des mittleren Deutschland gleich. Eisbedeckung kommt zwar vor, doch trifft sie nur die nw-en Wattflächen; denn im Winter weht vom Lande her der trockne, kalte Nw-Monsun. Im Sommer dagegen herrscht der warme, feuchte So-Monsun. Taifune sind selten; doch fehlen sie nicht ganz, wie der Untergang des Iltis im Jahre 1896 beweist, der auf der Fahrt nach Kiautschou an der S-Küste von Schantung strandete. In dem fruchtbaren Hinterlande wird neben Getreidebau Strohflechterei und Seidenzucht getrieben; auch finden sich da reiche Steinkohlenlager. Bewohner. Die etwa 161000 Chinesen auf dem Boden der deutschen „Pachtung" unterscheiden sich von ihren Landsleuten durch dunklere Hautfarbe und weniger schiesgeschlitzte Augen. Auch wird ihnen größere Ordnungsliebe und eine höhere Ge- sittung nachgerühmt, wenngleich der Mangel an Reinlichkeitssinn auch bei ihnen zu finden ist. Infolge ihrer geistigen Fähigkeiten stellen die Bewohner der Halbinsel einen nicht unbeträchtlichen Teil der chinesischen Beamten und Gelehrten. Sie sind Anhänger der Lehre ihres Weltweisen und Religionsstifters Kongfutse (Kon- fucius). Zur Zeit wirken unter ihnen vier christliche Missions- gesellschasten. Bedeutung. Auf dem fruchtbaren, gartengleich bebauten Löß- boden wohnt die Bevölkerung viel dichter als im Deutschen Reiche. Kiautschou wird darum trotz des im allgemeinen für Europäer gesunden Klimas nie Ziel für Auswanderer werden können. Dagegen ist es ein wichtiger Stützpunkt des immer mehr sich ausbreitenden deutsch-chinesischen Handels und der christlichen Mission; auch kann es durch die Zucht des Maulbeer- und Ailantus- spinners ein eigenes Rohstoffgebiet für unsere Seidenfabriken

6. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 106

1912 - München : Oldenbourg
106 Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben. Mächten besetzt und zu Stützpunkten ihrer Interessen erhoben wurden. Anspruch auf die Beherrschung des Stillen Ozeans machen bor allem die Vereinigten St aatenvon Amerika. (Welches sind ihre Besitzungen im Stillen Ozean!) Mit der Union ringt um die Vorherrschaft der kräftigst aufstrebende Staat Ostasiens, Japan. Großes Interesse an allen Ereignissen, die ans diesem Weltmeer sich abspielen, ^)at ferner England, besonders durch seine Kolonien Kanada und Australien. Seit langem ist auch Rußlands Streben darauf gerichtet, sich eine bedeutende Machtstellung am Stillen Ozean zu erringen. Was endlich das Deutsche Reich betrifft, so verfügt es auf diesem Weltmeer über wertvolle Besitzungen (nenne sie!). Auch die deutschen Schiffahrtsinteressen haben sich im Stillen Ozean sehr erfolgreich entwickelt. Nach Ostasien und Australien verkehren deutsche Reichspostdampfer, auf dem Jangtfekiang weht die deutsche Flagge und die ostasiatische Küstenschiffahrt ist großenteils in deutschen Händen. Hiernach hat auch hier das Deutsche Reich im Wettstreit mit den übrigen Mächten befriedigende Erfolge erzielt. Das Meer im Völkerleben. Das Meer mit seiner Ungastlichkeit und seinen vielen Gefahren hat auf den Menschen, als er zum ersten Male seiner ansichtig wurde, wohl nur abschreckend gewirkt; heute ist es für die Völker ein Lebenselement. Einfluß auf Körper und G e i st. Das Seemannshandwerk stählt Muskel und Nerv, übt Sinnesschärfe, Geistesgegenwart und steigert mit jedem neuen Erfolge menschlicher Klugheit über rohe Naturkraft den Mut des Handelns. Das Leben zur See ist überhaupt ein Leben der Kraft und des Kampfes. Darum zeigen alle wahren Seevölker Rüstigkeit und Mut. Das Meer regt ganz besonders auch die intellektuellen Kräfte an, entwickelt und schärft sie. Schon dadurch hat der Verkehr mit dem Meere das Wissen und Können des Menschen mächtig gefördert, daß er zum Bau der nötigen Fahrzeuge sowie zu deren immer höherer Vervollkommnung Hintrieb, vollends seit das 19. Jahrhundert die Damvser schuf um selbst gegen Wind und Strömungen die Ozeane zu durchkreuzen. Aber auch die fortwährende Bedrohung des Landes durch die Wogen der See macht die Anwohner erfinderisch und berechnend (Holländer, Friesen). Begünstigung der Schiffahrt. An gut gegliederten und inselreichen Küsten lockte das Meer in die Ferne und die Seefahrt war die Schule der Selbständigkeit und der Erobernngslnst für seine Anwohner. Am halbinselarmen K'üstensanm Südamerikas trafen die europäischen Entdecker nichts als Floßfahrt; wo dagegen unfern der Orinokomündung die westindische Jnselreihe an das Festland ansetzt, hatten die Kariben bereits seetüchtige Schiffe. In Asien wie in Europa liegen die Hauptgebiete nautischer Entfaltung an ihren am reichsten gegliederten Außenseiten. Diese Naturbegabung der Küstenlande hat freilich nicht allenthalben eine entsprechende seemännische Betätigung ihrer Bewohner zur Folge. Es besteht hier ebensowenig wie in anderen ähnlichen Fällen ein naturgesetzlicher Zusammenhang. Die Natur bietet eben nur Möglichkeiten, nicht Notwendigkeiten. An derselben Schärenküste, welche die Norweger zu so kühnen Schiffern erzog, leben die Lappen weiter als armselige Fischer.

7. Ueber Vaterlandsliebe im Kulturleben der Völker - S. 19

1877 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
— 19 — Schriftsteller anderer Nationalität in alten Zeiten freilich auch bei den Deutschen klagen. Ja, es kann sogar ein ganzes christliches Kirchenthum, insofern es eben als eine von fehlbaren Menschen organifirte Gemeinschaft in die Erscheinung tritt, einen vaterlandsfeindlichen Charakter annehmen und alle christlich berechtigten Eigenthümlichkeiten einer Nation erbarmungslos vernichten: allein dann beweist dies durchaus nichts gegen das Christenthum als solches, sondern nur, daß jenes Kirchenthum vom wahren Christenthum sich in den Orientalismus zurückverirrt hat. Ohne hier erörtern zu wollen, ob dies speziell in der römischen Kirche, wie vielfach behauptet wird, wirklich der Fall sei, muß ich wenigstens daran erinnern, daß dieses System, wie wir früher gesehen, die Bildung und Gesittung der Menschheit nicht fördern kann und im Occident auf beständigen und mehr oder weniger allgemeinen Kampf sich gefaßt machen muß. Gerade in unserer Zeit ist dieser Kampf ja in größerer oder kleinerer Heftigkeit fast allenthalben entbrannt. Wenden wir uns nunmehr dem eigenen Lande und Volke zu. Wie das kleine Europa durch seine Lage mitten auf der Halbkugel der größten Landmasse, seine Vorzüge in der horizontalen und vertikalen Gliederung des Bodens, seinen gleichmäßig vertheilten Reichthnm der hydrographischen Verhältnisse und seine glückliche Mischung des Klima's der geistige Mittel- und Vermittlungserdtheil unseres gesammten Planeten geworden, so nimmt Deutschland aus ähnlichen Gründen eine mittlere und vermittelnde Stellung in Europa ein und scheint demnach von der Vorsehung die Bestimmung erhalten zu haben, nicht nur auf diesem kleinen Kontinente, sondern auf der ganzen Erde eine vor allen andern Ländern ausgezeichnete, eine geradezu universale Bedeutung zu gewinnen, gerade wie das vom Christenthum gilt. Nun aber brachten die alten Deutschen — abgesehen' von den bloßen und daher in aller Freiheit ausbaufähigen Grundlagen des Gefolge-uud Lehenswesens, einer staatlichen Form, die höher steht als die bis dahin entwickelten — der Annahme und Verbreitung des Christenthums zwei glückliche Vorbedingungen entgegen. Das war nach des Tacitus, des sittlich-ernstesten Schriftstellksvde'mek^irur unverdächtigem Zeugnis, einentheils eine durch die ^hutbuchtorscnung Bravnschweig Schulbuchbibliothek

8. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 67

1911 - Leipzig : Hirt
Rückblick. 67 Mesopotamien durchströmt der schiffbare Luphrat-Tigris, dessen Mündung Schatt el-Arab heißt. In den Aralsee münden Amü und Ssyr, i:n Hochland Hanhai endet der Tar^m. Alle drei sind schiffbar. Auffallend ist an den Flüssen Asiens: a) Line Anzahl großer und kleiner Wasseradern gehört abflußlosen Gebieten an, die zusammen fast ein Drittel des Erdteils ausmachen. Sie füllen Seen oder verschwinden im Sande der Steppen und Wüsten. b) Große Ströme treten aus dem Gebirgskern Innerasiens hervor. c) Mehrere Flüsse haben Czuell- und Mündungsgebiet gemeinsam, bilden also eine Art Zwillingsströme. jo. Seen. In den Ebenen des westlichen Erdteils sind Reste eines früheren Meeres der Aafpifche See, der größte Landsee (440 000 qkm), der Aral- see und der Balkasch. Der größte Gebirgssee ist der tiefe Baikalsee * (§ 25 0« (Er wässert zum Ienissei ab. Sehr groß ist die Zahl der kleineren Seen. U. Die zur Hälfte von Europäern abhängige Bevölkerung (Tabelle § 47) beträgt etwa 820 Millionen. Den N und O hat die Mongolische Rasse inne, den Sw die Mittelländische, den fernsten 80 die Malaiische. Die Volksdichte ist sehr ungleich (s. die Karte im Atlas!). Etwa doppelt so dicht wie im Deutschen Reiche wohnt die Bevölkerung in den chinesischen Tiefländern, in Teilen Vorderindiens und Japans, ferner in Java. \2. Religion. Süd- und Vorderasien sind die Heimat der großen Welt- religionen. Die älteste ist der Brahmanismus, die „Religion der Aasten", eine „Lehre für die höheren Stände". Der größte Teil Indiens gehört dieser Religion an. Die Zweitälteste, der Buddhismus, ist die Hauptreligion der Mongolen. In Vorderasien haben die drei monotheistischen Weltreligionen, das Judentum, das Christentum und der Islam, ihren Ursprung. Juden gibt es in Asien etwa \,25 Mill., Christen etwa 20 Mill., Mohammedaner in Vorderasien, Turan, Teilen Innerasiens, in Vorderindien und auf den Malaiischen Inseln etwa ^50 Mill. In China ist die Lehre Aonfutfes, eine Sittenlehre, die Staatsreligion, aber die ihr nahe verwandte Lehre des Taoismus hat auch viele Anhänger, obwohl sie durch eine zahlreiche j)riefterschaft zu Zauberei und Geister- bannung entstellt ist. — Die Nordasiaten sind Heiden. Wirtschaftlicher Nutzen für die Europäer: Das Indische Raiserreich ist der beste Edelstein Großbritanniens. Zahl- reiche britische Dampferlinien und Eisenbahnen dienen dem englisch-indischen Handelsverkehr. Deranteil anderer Völker am indischen Verkehr ist sehr gering. 1 Baikal jakutisch — Reicher See. Seine Oberfläche entspricht der Größe Ostpreußens. 5*

9. Das Alterthum - S. 40

1873 - Coblenz : Baedeker
40 Geographie des alten Indiens. §. 15. (s. S. 45) und den Purdnas (Sammlungen kosmogonischer und heroischer Sagen in etwa 900,000 Doppelversen). Für die Kenntniss der indischen Religion, Gesetzgebung und Litteratur dienen die Vedas (d. h. Offenbarungen) oder die 4 ältesten Sammlungen indischer Reli- gionsurkunden, welche Hymnen, Gebetsformeln, ritualische Vorschriften u. s. w. enthalten, und Manus Gesetzbuch, eine allmählich (im 9. Jhdrt. v. Chr.) entstandene Sammlung der schriftlichen und herkömm- lichen Gesetze mit ihren vielen Commentaren und Ueberarbeitungen. Erst die Buddhisten hatten eigentliche historische Werke. Unter den griechischen Schriftstellern haben Herodot (Iii.,94ff.), Strabo und Claudius Ptolemaeus die zuverlässigsten Nachrichten, wogegen die Indica des Ktesias (bei Diodor Ii., 35—42) fast nur Märchenhaftes und die Indica des Arrian neben vielen Bruchstücken aus den vortreff- lichen Berichten des Megasthenes und anderer Augenzeugen auch vieles aus Schmeichelei gegen Alexander den Gr. Uebertriebene enthalten. §. 15. Geographie des alten Indiens. Weltstellung. Die Mitte unter den drei tropischen Halbinseln Süd-Asiens nimmt Indien ein, gleichsam das Italien des Orients. Diese Lage machte Indien, so sehr es auch durch deutliche und bestimmte Grenzen von der übrigen Welt geschieden und daher berufen war, ein eigentümliches Culturleben zu entwickeln, dennoch zum natürlichen Mittelpunkte der Verbindungen der Nachbarländer und der weiter an sie grenzenden Länder. Durch die starken Gegensätze seiner plastischen Gestaltung vereinigt es die Erscheinungen der Polarwelt (im Himälaya) mit denen der Tropenwelt, aber einer Tropenwelt, welche zwar mit der afrikanischen unter gleicher Breite liegt, jedoch weder deren Unzu- gänglichkeit, noch ihre Unfruchtbarkeit theilt. Durch drei grosse Strom- systeme bewässert und durch die grössere vertikale Erhebung des süd- lichen Theiles ahgekühll, erfreut sich das Land des ausserordentlichsten Productenreichthums und ist zugleich durch eine ansehnliche Küstenent- wickelung, begünstigende Windsysleme und Meeresströmungen in hohem ’ Grade zugänglich. Daher war Vorderindien von jeher das glänzendste Ziel der Eroberer und Ansiedler, der Centralpunkt der Karavanenzüge der verschiedensten Nationen, wie der Sammelplatz der Schiffer aus Ost- Afrika, Süd- und Ost-Asien, überhaupt der Ausgangspunkt eines gross- artigen Weltverkehrs, während der Inder im Gefühle seines heimischen Reichthums niemals den vaterländischen Boden verliess. Das Festland von Indien ist von dem übrigen Asien durch die höchste Gebirgskette der Erde, den Himälaya, geschieden, und besteht aus einem Alpenlande, einem Tieflande und einem Hochlande. Doch nur das Tiefland hat eine zusammenhängende

10. Charakterbilder aus der Völkerkunde - S. 41

1895 - Leipzig : Hinrichs
Iii. Völker Asiens. Asien ist das Land des Aufganges auch für die Geschichte der Menschheit, weil alle Uranfänge höheren Menschenlebens dort zuerst erschienen, ohne jedoch daselbst zur folgerechten all- gemeinen Entwicklung zu gelangen. Denn die asiatische Mensch- heit hat das Paradies gehabt — und verscherzt, den Heiland gesehen — und gekreuzigt. Licht und Schatten, Hoheit und Verworfenheit, Segen und Fluch liegen auch hier fo nahe bei einander, wie in der niederen organischen Welt Asiens unter den Palmen die Schlangen und Tiger wohnen. — Fassen wir die äußere Form, den Typus, wie er namentlich in der Gesichts- bildung der jetzigen asiatischen Nationen ausgeprägt ist, näher ins Auge, so begegnen uns drei wesentlich verschiedene Rassen: a) die indo-atlantische (iranische) oder weiße im Westen; b) die mongolische (turauische) im Osten und o) die an Zahl bei weitem geringere malayische im Süden. Die türkischen Nationen und die Russen haben im Laufe der Jahrhunderte die Grenzlinien zwischen den einzelnen Rassen verwischt. 1. Mongole. Wenn wir absehen von der Farbe, so zeigt ein Mongole weniger Übereinstimmung mit den andern Menschenrassen als ein Neger mit einem Europäer. Das Eigentümliche dieser Rasse ist am deutlichsten ausgeprägt in der bei den Kalmücken herrschenden Schädelform; und die eigentlichen Mongolen und die Buräten zeigen eine so große Ähnlichkeit mit den Kalmücken, in ihren physischen sowohl als in ihren moralischen und sozialen Eigentümlichkeiten, daß das von einem Volke Gesagte auch auf
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